
TEST - BAVARIA C38
Damit wäre dann auch das Cockpit vor den zwei Steuerrädern
komplett frei vom „Segelbetrieb“, sofern nicht gerade Segel gesetzt,
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geborgen oder gerefft werden sollen. Die Person am Steuer
hat, dank der Doppelruder und der großen Breite des Hecks, vom
Platz am besten jeweils in Luv immer eine gute Sicht, auf das Geschehen
ringsum ebenso wie auf das Vorliek und die Trimmfäden
in der Fock.
Die Instrumente sind ebenfalls bei den Steuerständen angebracht
und gut lesbar, ohne dass diese hier von Mitseglern verdeckt werden
könnten. Die Motorschaltung und der Autopilot befinden sich
an Steuerbord, ein Kartenplotter unter der Hinterkante des Cockpittisches.
Auch dies eine mittlerweile bewährte und gute Lösung.
Das Cockpit vor den Steuerrädern bietet trotz des großen, zentralen
Klapptisches sehr viel Bewegungsfreiheit und genügend Sitzplätze.
Auf unserem Probeschlag waren wir mit fünf Erwachsenen
an Bord und im Cockpit fühlte man sich zu keiner Zeit beengt.
Dieses Gefühl der Weite und Großzügigkeit verstärkt sich noch
einmal dramatisch, sowie man im Hafen mit dem Heck zum Steg
anlegt oder in einer schönen Bucht ankert. Dann nämlich verwandelt
sich die große Klappe im Heck mit wenigen Handgriffen zu
einer ausladenden Terrasse über dem Wasser. Perfekt zum Baden,
zum Anlanden mit dem Dinghi und auch zum An-Bord-Gehen,
ganz ohne Turnerei und Verrenkungen, vom Steg aus.
Hier im Heck befindet sich noch ein großer Stauraum unter dem
Cockpitboden, zusätzlich zu zwei Backskisten und einem weiteren
Stauraum im Vorschiff. Dort ist auch die Ankerwinde unter der
Luke angebracht, ein halbhohes Schott trennt hier den Kettenkasten
von einem weiteren, tiefen Stauraum für Fender, Leinen oder
zusätzliche Downwind-Segel.
Zeit, unter Deck zu gehen. Der Niedergang ist sicher und komfortabel
zu begehen, dank des fehlenden Brückendecks und einer
sehr breiten, nicht besonders steilen Treppe in den Salon. Die
markanten Rumpflinien mit dem durchgehenden Chine und der
großen Breite kommen nicht nur den Segeleigenschaften zugute,
sondern sorgen auch für ein schier unglaublichen Raum unter
Deck. Zwei wirklich große Achterkabinen mit ausgewachsenen
Betten von 1,50 mal zwei Metern sind der beeindruckende Anfang
von hinten, sozusagen. Auch der WC- und Duschraum weist
„erwachsene“ Maße auf und die Küche – das Wort „Pantry“ würde
diesem Bereich wirklich nicht mehr gerecht – ist ein weiteres
Raumwunder.
Mittschiffs der Salon, mit einem Zweisitzer-Sofa an Backbord und
einem kleinen Navigationstisch am vorderen Schott. Gegenüber
befindet sich die Messe, ein U-Sofa rund um einen großen Tisch
der sich ausklappen lässt um den Zweisitzer mit in die Tafelrunde
aufzunehmen, der sich aber auch absenken lässt um aus dem
Esstisch eine Liegefläche zum chillen zu machen. Alles mit viel
Luft und Licht, dank der Rumpffenster, der Fenster im Kajütaufbau
und gleich mehrerer Luken im Deck.