
WERFT- NAUTITECH
Austern, Salz und – Katamarane. Die Region um die
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Mündung des Flusses Charente an der französischen
Biskayaküste ist reich an natürlichen Ressourcen
und reich an Geschichte. Schon der Sonnenkönig
Ludwig XIV mochte die Gegend, vielleicht wegen
der vielen delikaten Austern und dem ganz in der Nähe produzierten
Cognac… Jedenfalls machte er Rochefort an der
Charente zu seinem größten Marinearsenal. Und so wurde hier
auch an der Geschichte der amerikanischen Unabhängigkeit
mitgeschrieben. Denn die 1779 hier gebaute Fregatte „L’Hermione“
brachte ein Jahr später den französischen General
La Fayette nach Amerika, wo er George Washington die
willkommene Nachricht überbrachte, dass Frankreich ihm
in seinem Unabhängigkeitskrieg gegen England mit 5500
Soldaten und fünf Fregatten zur Seite stehen würde. Die
Überfahrt mit der Fregatte von Rochefort nach Boston hatte
damals übrigens fast 50 Tage gedauert.
Die Bauten, Festungsanlagen und auch die Werft von damals
sind renoviert und zu besichtigen, ebenso wie die Fregatte
„Hermione“ – oder, besser gesagt, ein historisch exakter,
detailgetreuer Nachbau des Originals, das irgendwann an der
felsigen Küste der Bretagne strandete. Die neue „Hermione“
wurde in der historischen Werft gebaut und 2015 noch einmal
über den Atlantik und zurück gesegelt, nun liegt sie im Dock zur
Besichtigung. Sehenswert ist auch die elegante, überdachte
Corderie Royale, die alte „Reeperbahn“ der Werft zur Herstellung
der pro Schiff benötigten, zig-Kilometer Seile. Und ganz
besonders gut wohnen lässt es sich hier auch, auf dem alten
Werftgelände, im Vier-Sterne Hotel „Corderie Royale“.