
CHARTER - SüdMallorCa
Unter Motor geht es dann zügig nach Port adriano, wo wir unsere
Mannschaft vervollständigen wollen. Vor das bestehende alte Hafenbecken
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wurde eine moderne Maxiyacht-Marina gebaut. dank
designer Philippe Starck geht es hinter der Schutzmauer etwas
feinfühliger zu, als man es bei der ansteuerung des Bollwerks
erwarten würde. Unser auftauchen im luxushafenbecken löst bei
einem Marinero hektische Betriebsamkeit aus, vielleicht hat er
angst, wir könnten den glanzpolierten Wallys, Frauschers, Sunseekers
& Co gefährlich werden? Nach unserer absichtserklärung
wendet sich das Blatt von misstrauisch zu hilfsbereit, er bringt
sogar unsere neue Crew eigenhändig zu uns herüber. Wir lauschen
den erzählungen von luxusboutiquen und Cocktailbars auf
der Mittelmole, trotzdem halten wir der versuchung stand – und
nehmen Kurs auf irgendeine Bucht für die Nacht. Unser Kat ist uns
luxus genug – und die Bordbar weist noch genug Pegelstand auf.
Cala Pi
SEITENWECHSEL
Früh morgens verlassen wir unseren ankerplatz bei der Cala
Figuera (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Cala mit
Hafen an der ostküste Mallorcas) und rauschen unter vollen
Segeln quer durch die Bucht von Palma auf den leuchtturm von
Cabo Bianco zu. Palma liegt unter einer grauen, hoch aufgetürmten
Wolkendecke, die uns den perfekten Segelwind liefert. die
Vorstellung, die 25 Meilen bis nach Sa rapità unter Motor machen
zu müssen, ließ uns die bequeme Koje ungewöhnlich früh
verlassen. Schließlich sind wir ja im Urlaub und nicht auf der
Flucht. der Morgenwind ist sogar noch etwas ausgeprägter als
erwartet und bläst uns im Handumdrehen bis zur Steilküste.
Und dann, wie verhext (aber eigentlich immer im Mittelmeer)
ist es am Kap Schluss mit lustig, der Wind ist weg. Unter Motor
schauen wir uns prophylaktisch schon mal in der Cala Pi um:
nur ein Segler vor anker, morgen steht die Postkartenbucht auf
unserem Programm. Uns zieht es heute noch weiter östlich, eine
Nacht im Hafen ist angesagt. direkt an die Marina von Sa rapità
schließt sich der lange Sandstrand von es trenc an. diese Kombination
bietet jedem unserer auf acht Köpfe angewachsenen
Crew etwas: Wassertanken, einkaufen, Sandstrand, Mails beantworten,
lesen, Fußballspielen. Man glaubt ja gar nicht, wie unterschiedlich
die Wünsche einer gemischten Besatzung von 6 bis
60 Jahren sein kann. Beim abendlichen Uno-Spielen sitzen alle
um den großen tisch der (gedeckten) open-Zone und wollen nur
das eine: gewinnen.
Es Trenc