
Bedarfsheizungen – ein
Muss für Fachkräfte!
Die Digitalisierung von Bestandsanlagen als strategischer Beitrag
zur Wärmewende (Teil 4)
48 SANITÄR+HEIZUNGSTECHNIK 11/2021 HEIZUNGSTECHNIK
Zum Gelingen der Wärmewende
Das Gelingen der Energiewende
hängt maßgeblich von Erfolgen im
Wärmebereich ab. Insofern ist auch
seit Langem die Wärmewende gefordert.
Die vergangenen Jahre haben
aber gezeigt: Sie kommt nicht wie erwartet
voran. Sie stellt sich nach wie
vor als eine umfängliche, komplexe
und aufwändige Herausforderung
dar. Aktuell sind Aktivitäten zur Wärmewende
wieder besonders gefragt,
um bereits hier und heute Fortschritte
zu erzielen und dem Ziel der emissionsfreien
Wärmeerzeugung näher
zu kommen. Angesprochen sind vor
allem Fachkräfte, die häufig als enge
Vertraute der Verbraucher bezeichnet
werden. Das ist eine Beziehung,
die wesentlich intensiver als bisher
für das Gelingen der Wärmewende
zu nutzen ist. Fachhandwerker können
und sollten Kunden zielorientiert
informieren, beraten, aufklären, bei
den Entscheidungen unterstützen
und dann Nachfrage gerechte Angebote
zu dem unterbreiten, was gewollt
wird. Daher ist zu schauen, wie
sich wesentliche Akteure der Wärmewende
verhalten.
MANFRED HOPPE*, KERSTEN
SIEPMANN**, REINHOLD FRENZ***
Bedarfsheizungen steigern
die Energieeffizienz und
ermöglichen einen anforderungsbezogenen
Einsatz der
Heizungsanlage – unabhängig
von der Energieart des
Wärmeerzeugers. Es wird
dargestellt, wie der Status
quo der Heizungsanlagen
ist, welche Heizungsanlagen
im Bestand für eine Digitalisierung
in Frage kommen,
wie deren Auswahl erfolgt
und wie die Digitalisierung
durchgeführt wird.
Akteure der Wärmewende
Wichtige Akteure der Wärmewende
sind Hersteller, Fachhandwerker
und Anwender. Sie sind Teil
eines komplexen Geschehens, das
mit Begriffen wie Energiebedarf
und -gewinnung, Intensivlandwirtschaft,
Abholzung, Massentierhaltung,
Umweltverschmutzung u. a. m.
umfänglich zu kennzeichnen ist und in
dem sie maßgeblich für den Klimawandel
mitverantwortlich sind bzw. werden.
Kaum jemand wird einzelne Akteure
individuell dafür verantwortlich
machen, dass die Wärmewende den
aktuell unbefriedigenden Stand aufweist.
Das kann und darf aber nicht
verhindern, dass die aktiv Handelnden
ihre Positionen immer wieder hinterfragen
und bei Bedarf auch neu bestimmen.
Hersteller: Die Wärmewende ist davon
abhängig, was der Markt an Geräten
und Bauteilen zur Verfügung
stellt. Herstellerseitig ist festzuhalten,
dass es ein differenziertes Angebot
zur Wärmeerzeugung gibt, die
durch die Abkehr von fossilen Brennstoffen
und der Hinwendung zu erneuerbaren
Energien im Umbruch
ist: Sonne, Wind, Wasser, Biomasse
kommen zunehmend zum Einsatz.
Sie bieten Möglichkeiten für die Realisierung
der angestrebten emissionsfreien
Wärmeerzeugung. Vieles
ist bereits marktreif, das eine oder
andere ist noch im Entstehen. Für
die Hersteller ist es von großer Bedeutung,
eindeutige Rahmenbedingungen
für die weitere Entwicklung
zu erhalten.
Fachhandwerk: Die Übermittlung
der Herstellerprodukte zu den Kunden
Bild 1 • Fachkräfteschulung zur Digitalisierung
von Heizungsanlagen im
Bestand in der SHK-Innung Köln.
*Manfred Hoppe, Leiter FPB/Uni Bremen
E-Mail: fpbhoppe@uni-bremen.de
**Kersten Siepmann, Trainer Wilo SE Dortmund
E-Mail: kersten.siepmann@wilo.com
***Reinhold Frenz, Geschäftsführer FKC Berlin
E-Mail: r.frenz@fkc-online.com