
Schlechte Karten für
Last-Minute-Shopper
Was also wird aus dem Weihnachtsshopping?
Es findet dieses Jahr so nicht
statt. Sonderangebote gibt es trotzdem,
nur in etwas veränderter Gestalt – und
früher als sonst. Bereits im Frühjahr startet
der Einzelhandel die Vorbereitungen
für die umsatzstärkste Zeit im Jahr. 2020
findet jeder Schritt dieses Vorbereitungsprozesses
– von der Herstellung
über die Logistik bis hin zur Auslieferung
– unter erschwerten Bedingungen
statt. Das bedeutet: Auf Last-Minute-
Shopper wartet eine böse Überraschung.
Denn während die Nachfrage
in etwa gleich bleiben wird, fehlt die
Infrastruktur, um die vielen Online-
Einkäufe abzuwickeln, die in den letzten
Wochen des Jahres für gewöhnlich
anfallen. Nicht wenige Einzelhändler
animieren deshalb ihre Kunden, sich
früher denn je um ihre Geschenke zu
kümmern – und verlegen die Weihnachts -
saison in den Oktober und November.
Weihnachts-Shopping
schon im Herbst
„Ziel ist es, das Weihnachtsgeschäft in
den Herbst zu verlagern“, erklärt Bloomberg.
„So kommen die Unternehmen
besser mit den beschränkten Liefer -
kapazitäten und der geringeren Warenverfügbarkeit
klar. Die immense Nachfrage
wegen Corona verlangsamt die
Autorin dieses Beitrags ist Alyssa Mazzina,
Senior Content Writer und Editor bei Vonage.
Auslieferung der Bestellungen. Gleichzeitig
ist die Produktauswahl gering,
weil der Ausbruch des Virus und der
anschließende Lockdown die Planung
für Weihnachten erschwert hat.“
Die Weihnachtssaison 2020 ist anders
als in allen Jahren zuvor. Nicht nur,
weil sie dieses Mal früher beginnt. Die
Angst vor Corona in geschlossenen
Räumen, Geschäftsschließungen, Ausgehbegrenzungen
und finanzielle
Einschränkungen beeinflussen das
Geschäft. Um mit diesen Herausfor -
derungen fertig zu werden, braucht es
eine gute Planung. Wer sich aktiv mit
der neuen Situation auseinandersetzt
und seinen Kunden ein gutes Einkaufserlebnis
mit minimalen Einschrän -
kungen bietet, wird auf dem Markt als
Gewinner hervorgehen.
Von Offline zu Online
Das größte Wachstum wird in diesem
Jahr natürlich der Online-Markt erleben.
Selbst Verbraucher, die sonst vor Ort einkaufen,
bestellen jetzt im Internet – zusätzlich
zu all den Kunden, die ohnehin
online shoppen. Lieferverzögerungen
und höhere Versandkosten sorgen dafür,
dass sich andere Formen der Waren -
auslieferung etablieren: die Abholung
vor oder im Geschäft (nach telefonischer
oder digitaler Bestellung), Packstationen
und Online-Kurierdienste, die die Produkte
in den Geschäften abholen und
dem Kunden nach Hause bringen.
Der Boom beim Online-Shopping
bringt allerdings auch eines mit sich:
mehr Anrufe beim Kundenservice, mehr
Abb.: JillWellington, Pixabay
Dieses Jahr ein ungewohntes Bild? Selbst
Verbraucher, die sonst vor Ort ihre Weihnachts-
Einkäufe erledigen, bestellen jetzt im Internet.
boss 12 Dezember 2020 Ι 11