
BUSINESS UND SZENE
HobbyArt 1/2022 29
mationen, mit denen sie aufgewachsen
sind, aus. Neben Onlineshops
wird dabei insbesondere
auf Suchmaschinen gesetzt, aber
auch soziale Medien spielen eine
bedeutende Rolle im Informations
und Beschaffungsprozess
dieser Verbrauchergruppen.
Zielgruppen abholen
Generationen mit hohen Ansprüchen
– durch das Drängen
der Generationen Y und Z auf
den Arbeitsmarkt erhält die Digitalisierung
in Unternehmen
einen neuen Aufschwung, denn:
Jüngere Einkäufer wollen nicht an
gefestigten Beschaffungsformen
festhalten. So haben es sich rund
drei Viertel der Befragten aus den
Altersgruppen 27 bis 41 Jahre bzw.
elf bis 26 Jahre auf die Fahne geschrieben,
die Digitalisierung von
Bestell- und Abwicklungsprozessen
in ihren Unternehmen aktiv
voranzutreiben. Dabei sind die
Ansprüche der Digital Natives
an das B2B-Einkaufserlebnis
hoch: Schnell und unkompliziert
muss es sein, was in den Augen
von 66 Prozent der Befragten
aus der Generation Z bisher nur
unzureichend erfüllt ist. Wer als
Händler oder Hersteller den Anforderungen
nicht nachkommt,
wird ausgetauscht, denn auch
bestehende Lieferantenbeziehungen
werden durch Recherchen
von den jüngeren Verbrauchern
ständig hinterfragt.
Inspiration fürs Shoppen
Die überwiegende Mehrheit der
beiden Generationen (Y: 84 Prozent,
Z: 91 Prozent) informiert sich
während des Beschaffungsprozesses
online – dabei kommen auch
soziale Netzwerke immer häufiger
zum Einsatz. So informiert sich
jeder dritte Angehörige der Gen
Z und jeder Vierte der Gen Y bei
beruflichen Einkäufen auch via
Social Media. Während Erstere dabei
vor allem auf Instagram setzen
(83 Prozent), recherchieren Letztere
eher auf Facebook (86 Prozent).
Die Grenzen zwischen Privatem
und Beruflichem scheinen dabei
immer mehr zu verschwimmen:
So geben rund zwei Drittel derer,
die sich online informieren, an,
auch beim privaten Surfen in den
sozialen Netzwerken Shoppinginspiration
für den beruflichen Kontext
zu erhalten. Insbesondere in der
Generation Z werden berufliche
Einkäufe dabei immer häufiger
gerne auch direkt über die soziale
Plattform getätigt.
Häufig per Smartphone
„Im B2C sehen wir schon länger
den Trend zu Social Commerce
– das heißt, dass soziale Medien
immer mehr zum Inspirations- und
zum Kaufkanal werden. Mit Eintritt
der Generationen Y und Z in den
Arbeitsmarkt können wir dieses
Verhalten nun langsam auch im
B2B wahrnehmen. Auch wenn
Social Commerce erst drei Prozent
der Onlinebestellungen im Unternehmen
ausmacht – der Vergleich
mit dem doppelt so hohen Anteil
innerhalb der Generation Z zeigt,
dass das Potenzial hoch ist“, ordnet
Michael Mertens, Projektmanager
Strategic Insights B2B, die Ergebnisse
der Studie ein.
Zwar findet die Informationssuche
über alle Generationen hinweg
überwiegend per PC, Laptop oder
Tablet statt – insbesondere bei den
jüngeren Kaufwilligen kommt aber
auch das Smartphone immer häufiger
zum Einsatz. Dabei spielen auch
Apps zur ausschließlich beruflichen
Verwendung eine Rolle, die von
rund zwei Dritteln der Befragten
der Gen Y und Z genutzt werden.
Aber nicht nur die Informationssuche
spielt sich häufiger mobil
ab. Jüngere Konsumenten kaufen
auch deutlich häufiger über das
Smartphone ein: Etwa jede dritte
Beschaffung erfolgt per Mobile
Commerce. Die Optimierung der
Inhalte für mobile Endgeräte ist
dabei obligatorisch, um die Bedürfnisse
und Anforderungen der
Generationen Y und Z zu erfüllen.
Bestens informiert
„Wir sehen, dass sich das private
Einkaufsverhalten der Generationen
Y und Z zunehmend im
Arbeitskontext widerspiegelt. Kaufentscheidungen
geht häufig eine
intensive Onlinerecherche voraus,
und Social Media spielt auch für
den Einkauf eine immer wichtigere
Rolle. Um langfristig erfolgreich
zu sein, sollten Händler deshalb
ihren Kunden auch im B2B-Bereich
eine Customer Experience bieten,
wie wir sie aus dem B2C-Bereich
längst gewohnt sind“, erklärt
Melissa Fröhlich, Solutions Consultant
bei Adobe. ❙
Die jüngeren Verbraucher
informieren
sich ausgiebig über
digitale Quellen zu
ihren Wunschprodukten
und den Anbietern auf
Hersteller- und Handelsseite.
Bild: -Firmbee, pixabay
Für die Internet-Recherche
zur Kaufvorbereitung
werden alle
mobilen Endgeräte
wie Laptop, Tablet und
Handy genutzt.