
Die HP-Taktik,
Fremdpatronen per
Firmware-Update
auszuschließen,
kommt nicht überall
gut an: Die italienische
Marktaufsicht
AGCM hat jetzt eine
Millionenstrafe gegen
HP verhängt.
(© istockphoto/kaptnali)
mittlerweile mit Argwohn: Schließlich steht die Blockade
von Fremdpatronen den ambitionierten Umweltzielen
des ‚Green Deal‘ diametral entgegen. Ziel der EU-Kommission
ist es, die Re-Use-Quoten produktübergreifend
massiv zu steigern. Im Bereich Imaging-Supplies ist die
Wiederaufbereitungs-Quote extrem niedrig, deshalb
denkt man in Brüssel auch über verbindliche Re-Use-
Quoten für Toner- und Tintenkartuschen nach. ||
Digital Imaging 1-2021 | 49
SAFTIGES BUSSGELD
HP Nachdem HP Inc. seine Strategie, Fremdpatronen
durch Firmware-Updates unbrauchbar zu machen,
in den letzten Monaten deutlich forciert hatte, gab es
jetzt einen deutlichen Dämpfer: So hat die italienische
Marktaufsichtsbehörde AGCM Anfang Dezember ein
Bußgeld in Höhe von 10 Mio. Euro gegen HP verhängt,
weil die Behörde diese Praxis als irreführend für die Verbraucher
einstuft. Vorausgegangen war eine ausführliche
Untersuchung der AGCM gegen HP Inc. und die
italienische Vertriebstochter HP Italy Srl. Bemängelt wird
seitens der Behörde weniger die Tatsache, dass Fremdpatronen
gesperrt werden, sondern dass HP die Verbraucher
zum Zeitpunkt des Kaufs nicht ausreichend
über diese Beschränkung informiert habe.
Der US-Druckerhersteller muss nun binnen 60 Tagen
einen Bericht darüber vorlegen, wie er dieses Versäumnis
beheben will. Binnen 120 Tagen müssen die Verpackungen
für HP-Supplies so umgestaltet sein, dass die
Verbraucher die Einschränkungen von Fremdpatronen
durch Firmware-Updates ersehen können.
Die Blockade von Fremdpatronen durch HP Firmware-
Updates hat in den letzten zwei Jahren immer wieder
für Unmut bei Verbrauchern gesorgt. Auch der europäische
Hardcopy-Recycler-Verband ETIRA hatte das Vorgehen
des US-Konzerns scharf kritisiert. HP hat stets mit
einer sog. ‚dynamischen Sicherheit‘ argumentiert, wonach
die Firmware-Updates notwendig seien, um mögliche
Sicherheitslücken bei den Printern zu schließen.
Auch die EU-Behörden beobachten das Treiben von HP
INNOVATIVE PLATTFORM
MORGENSTERN Im Rahmen einer Unternehmenspartnerschaft
unterstützt die Morgenstern
Gruppe den Innoport Reutlingen,
der sich als Dreh- und Angelpunkt für neue
Geschäftsmodelle, innovative Produkte und
Dienstleistungen in der Region Neckar-Alb
versteht. Angesiedelt auf dem Industriepark
RT_Unlimited, bildet es das Zentrum für Industrie
4.0 und digitale Transformation, für
smarte Produktion und Anwendungen im Bereich
künstliche Intelligenz.
Robin Morgenstern, Vorstandsvorsitzender
der Morgenstern AG: „Innovation ist die Basis für
wirtschaftlichen Erfolg. Der Innoport Reutlingen ist die
perfekte Plattform, um technologieaffine Unternehmen
und aufstrebende Start-ups der
Region miteinander zu vernetzen und neue
Geschäftsideen umzusetzen. Wir unterstützen
dieses großartige Projekt gerne, weil uns
der Wirtschaftsstandort Reutlingen sehr am
Herzen liegt.“
Auf rund 1.000 Quadratmetern sind offene
Werkstätten, Fablabs, Kreativ- und Veranstaltungsräume
entstanden. Unternehmen
können im Werkstattbereich Prototypen bauen
oder eine Kleinserienproduktion umsetzen
und finden hier die notwendigen Maschinen zur
Verwirklichung ihrer Geschäfts- und Produktideen. ||
Robin
Morgenstern