
Digital Imaging 1-2021 | 35
Während sich Brother im Laserdrucker-Segment trotz
des rückläufigen Gesamtmarktes wacker geschlagen
hat, war die Entwicklung im Bereich Inkjet-Drucker weniger
rosig: Dort war man von dem harten Lockdown
auf den Philippinen, wo die Inkjet-Produktionsstätten
des japanischen Konzerns angesiedelt sind, betroffen.
Diese Situation soll sich im Q1 weiter verbessern.
MARGENSTARKES ZUSATZGESCHÄFT
Dass eine gezielte Diversifizierung des Portfolios angesichts
der sich beschleunigenden Digitalisierung alternativlos
ist, dessen ist man sich in Bad Vilbel freilich
bewusst. „Das Druckergeschäft alleine wird einen
Großteil von uns nicht mehr in die Rente bringen“, lautet
Schachs unmissverständliche Ansage.
Viel Wachstumspotenzial für sich und seine Partner verspricht
man sich in Bad Vilbel von den vielfältigen Etikettendruckern
der PJ-, TJ- und RJ-Serien. Dazu erklärt
Marketingleiter Steffen Schilling: „Für unsere Etikettendrucker
gibt es vielfältige Einsatzmöglichkeiten – von
der Logistik bis hin zum Gesundheitswesen. Damit ermöglichen
wir unseren Channelpartnern ein margenstarkes
Zusatzgeschäft.“
Im Bereich Laserprinter will Brother International sein
Color-Laser-Portfolio im kommenden Jahr weiter nach
oben ausbauen. „Wir klopfen deutlich im Corporate-
Bereich an“, so Schilling, „und wollen unser Lineup
sinnvoll nach oben ergänzen“. Der Einstieg ins A3-
Laserdrucker-Segment stehe aber nach wie vor nicht
auf der Agenda, da hier die Druckvolumen immer
weiter sinken.
Im Inkjet-Bereich ist man aktuell dabei, sein Hardware-
Angebot an den anhaltenden Home-Office-Trend anzupassen:
Hier sollen zeitnah neue, kompakte Geräte
mit wichtigen Business-Features wie einer hohen Seitenreichweite
und der Möglichkeit zentraler Rollouts auf
den Markt kommen. Schilling: „Unser Ziel ist es, dem
Fachhandel und Systemhäusern auch für das SoHo-
Geschäft den Rücken zu stärken.“
SOCIAL MEDIA-RÄUBERLEITER
FÜR DEN CHANNEL
Der wichtige persönliche Kontakt mit den Channel-Partnern
– Brother setzt hierzulande auf ein rein indirektes
Vertriebsmodell – hat Corona-bedingt ebenso gelitten
wie der Kontakt der Händler zu deren Endkunden.
Eine zentrale Frage für Matthias Schach lautet deshalb:
„Wie können wir unser Partner bestmöglich dabei unterstützen,
den Kontakt zu ihren Kunden zu halten?“
Insbesondere das Neukundengeschäft lebt vom
persönlichen Kontakt und leidet deshalb besonders
unter den Einschränkungen der Lockdowns.
In diesem Kontext setzt man in Bad Vilbel verstärkt auf
digitale Kommunikation. Sascha Bick, Vertriebsleiter
Retail, Fachhandel & Distribution: „Der Kontakt mit
unseren Channelpartnern lief in den letzten Monaten
vor allem virtuell.“ Zudem habe man sein Angebot
an Online-Schulungen ausgebaut. Im Fokus steht die
Nutzung von Social Media für eine erfolgreiche Kundenansprache.
„Wir wollen diesbezüglich die Räuberleiter
für unsere Partner machen“, so Bick, „damit diese
stärker Social Media-Kanäle nutzen und darüber neue
Leads generieren können“. Das lässt man sich in Bad
Vilbel auch einiges kosten und investiert in eine erhöhte
Sichtbarkeit der Händler auf LinkedIn, youtube & Co.
Zudem liefert man maßgeschneiderten Content – unter
anderem ein ansprechendes Video, das die Partner in
individualisierter Form nutzen können. |ho|
Matthias Schach:„Dank der starken Partnerschaft
mitunseren Händlern sind wir bislang
ganzordentlich durch die Krise gekommen.“
Steffen Schilling: „Unser Ziel für 2021 ist es,
zum einem unser Laserdrucker-Lineup sinnvoll
nach oben zu ergänzen und zum anderen den
Partnern auch für das SoHo-Inkjet-Geschäft
den Rücken zu stärken.“
Sascha Bick: „Wir wollen die Räuberleiter
für unsere Partner machen, damit diese stärker
Social Media-Kanäle nutzen und darüber neue
Leads generieren können.“