
Vorwort III
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Vorwort
Im Beton-Kalender 2018 werden die für die Planungs
und Baupraxis immer wieder relevanten
Schwerpunkte „Bautenschutz“ und „Brandschutz
im Betonbau“ aufgegriffen. Diese Schwerpunkte
werden durch weitere, innovative Beiträge zum
Baustoff Beton, zum Building Information Modeling,
zu nichtlinearen FEM-Berechnungen sowie
dem visionären Thema „Bauen für die Raumfahrt“
ergänzt.
Jan Wörner, Generaldirektor der Europäischen
Raumfahrtagentur ESA (European Space Agency),
nimmt uns Bauingenieure mit auf ein spannendes
Abenteuer außerhalb der täglichen Ingenieursroutine
und bereichert mit „Bauen für die Raumfahrt“
das Spektrum der Bauaufgaben. Die größten Einwirkungen
auf Tragwerke, die für Weltraumanwendungen
konzipiert werden, treten nicht im All, sondern
während des Transports in den Weltraum auf.
Große Schockwellen im Bereich zwischen 100 und
10.000 Hz mit Amplituden bis 1.000 g sowie (im
Falle der Ariane) akustische Belastungen bis 140 dB
werden bei der Trennung der unterschiedlichen Stufen
oder beim Abtrennen der Nutzlasten von der
Rakete erzeugt. Die Strukturen im All sind dann den
von der Erdoberfläche völlig verschiedenen, extremeren
Bedingungen ausgesetzt. Für die Raumfahrtkonstruktionen
am Boden werden Beton und Stahl,
für die Transportsysteme verschiedene Metalle und
Faserverbundstoffe eingesetzt. Ganz unterschiedlich
sind die Sicherheitsüberlegungen in der Raumfahrt,
da dort andere Eintrittswahrscheinlichkeiten
und Vorüberlegungen zum Schadensumfang reflektiert
werden müssen. Mit interessanten Beispielen
aus der internationalen Raumfahrt bis hin zur Entwicklung
eines „Moon Village“ wird dieser Beitrag
abgerundet.
Zum Schwerpunkt „Bautenschutz“ enthält der Beton
Kalender 2018 drei Beiträge.
Christoph Alfes, Frank Fingerloos und Claus
Flohrer
gehen in „Hinweise und Erläuterungen zur
Neuausgabe der DAfStb-Richtlinie Wasserundurchlässige
Bauwerke aus Beton“ auf die Grundlagen
und wesentlichen Änderungen der überarbeiteten
WU-Richtlinie 2017 ein. Dazu gibt es Beispiele aus
der Praxis zur Umsetzung der Entwurfsgrundsätze.
Thomas Freimann und Ulli Heinlein haben sich
dem neuen Thema „Planung und Anwendung der
Frischbetonverbundsysteme“ als innovative Bauart
in zusätzlicher Kombination mit wasserundurchlässigen
Betonbauwerken gewidmet. Solche Frischbetonverbundsysteme
werden international vielfach
als alleinige Abdichtungsmaßnahme (schwarze
Wanne) eingesetzt, während sie in Deutschland seit
etwa fünf Jahren zunehmend als Ergänzung zu wasserundurchlässigen
Konstruktionen (weiße Wannen)
Anwendung finden. Die Autoren haben die
aktuelle Regelwerksituation aufbereitet und die notwendigen
mechanischen Grundlagen der Baustoffe
bis hin zum Verbund sowie deren Prüfmethoden
detailliert beschrieben. Der Beitrag wird mit praxiserprobten
Hinweisen für die Planung mit vielen
konstruktiven Details abgerundet.
Lars Wolff und Bernd Schwamborn erläutern die in
verschiedenen Regelwerken behandelten bauchemischen
Produkte „Oberflächenschutzsysteme“ für
Betonbauteile. Oberflächenschutzsysteme werden
in erster Linie zum Schutz der Betonbauteile, aber
auch zum Schutz des Grundwassers, von Füll- und
Produktionsgütern oder zur Verbesserung der Gebrauchstauglichkeit
eingesetzt. Im Einzelnen stellen
die Autoren für Abwasseranlagen, für Trinkwasserbehälter
sowie für Kühltürme und Schornsteine die
Oberflächenschutzsysteme dar und geben aktuelle
Praxiserfahrungen weiter.