WE R RAS T E T, DE R ROS T E T
Es ist zwar eine alte Redensart, aber sie hat nach wie vor ihre
Gültigkeit. Denn regelmäßige Bewegung ist eine wesentliche
Voraussetzung für die Gesundheit eines Menschen. Und ein
wichtiger Beitrag zur Prävention. Auch und gerade bei Pflege-
bedürftigen. Bewegung trägt dazu bei, wesentliche Körperfunktionen
aufrechtzuerhalten. In erster Linie den Bewegungsapparat
mit Muskeln, Sehnen und Gelenken. Aber eben auch das
Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel. Außerdem kann
regelmäßige Bewegung die Mobilität der zu pflegenden Person
verlängern und in Verbindung mit Übungen dazu beitragen, dass
sich bestimmte Funktionen wieder verbessern.
Das kleine Einmaleins der Bewegung
Informationen und Tipps rund um das Thema Bewegung.
Entwickelt mithilfe der Experten vom Deutschen Verband für
Gesundheitssport und Sporttherapie e. V. (DVGS).
• Jede Bewegung ist gut für die Gesundheit. Also z. B.
auch jedes Aufstehen und in der Wohnung Hin- und Hergehen.
• Lange Ruheperioden und Sitzzeiten möglichst vermeiden.
Tipp: Das erwähnte regelmäßige Aufstehen ist bereits
eine Unterbrechung. Zudem kann es die Beinmuskulatur kräf-
tigen und zu mehr Stabilität führen.
• Kurze Spaziergänge draußen sind – soweit möglich –
ebenfalls sehr sinnvoll.
• Körperliche Anstrengung sollte nicht grundsätzlich
vermieden werden. Beispielhaft erwähnt sei das Treppensteigen:
Gehen Sie lieber unterstützend mit bzw. sorgen
Sie für relevante Sicherheitsvorkehrungen (z. B. Untergrund,
Beleuchtung, adäquater Handlauf).
• Neben der alltäglichen Bewegung sollten möglichst
Aktivitäten zur Muskelkräftigung mindestens zweimal
pro Woche eingebaut werden. Im Online-Angebot der
DAK-Gesundheit finden Sie unter „PflegeLeicht“ Übungen zur
Sitzgymnastik. Empfehlung: Wenn möglich, die Übungen im
Stehen ausführen (Stichwort Sitzunterbrechung).
dak.de/sitzgymnastik
• Leichte Übungen zur Verbesserung des Gleichgewichtes
in den Alltag einbauen. Dafür reicht es, aufzustehen
und die Standfläche zu verringern (Füße näher zusammenzustellen
oder Füße hintereinanderstellen). Wichtig: Ein fester
Haltepunkt in der Nähe (z. B. Küchenzeile) oder Sie geben
Hilfestellung.
GUT ZU WISSEN
Auch der Geist will bewegt werden: Es ist nicht nur
bei demenziell veränderten Menschen von großer Bedeutung,
die geistigen Fähigkeiten immer wieder und so gut
es geht zu trainieren. Sondern grundsätzlich sinnvoll, dies
bei allen Pflegebedürftigen zu tun. Gesellschaftsspiele,
Rätselhefte, die Malerei, das Lesen bzw. Vorlesen oder
der DAK Erinnerungs-Coach
(siehe auch Seite 21) eignen sich
dafür. Die Devise dabei lautet
übrigens für Sie: mitmachen.
Denn gerade diese gemeinsamen
Momente sind es, die zwischen
Pflegenden und Pflegebedürftigen
die so wichtige Vertrautheit und
Verbindung fördern.
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PFLEGE ZU HAUSE
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