
es, dass dieser Ausschuss geshreddert wird und dann
ins Rohstoff-Recycling fließt. Doch leider sind die wenigen
52 | Digital Imaging 6-2021
geeigneten Shredder-Anlagen in Europa schon
länger voll ausgelastet, sodass wir zum Teil gezwungen
werden auf eine thermische Verwertung des unbrauchbaren
Leerguts ausweichen.
Für 70 Prozent der Leerkartuschen, die wir einsammeln,
haben wir einen vollständigen Recycling-Kreislauf geschaffen,
und darauf sind wir zu Recht stolz!
DI Wie stark spürt der Vertrieb in Suhl, dass ein nachhaltiges
Produktkonzept wie für Reman-Druckerkartuschen
zu einem wichtigen Kaufkriterium wird? So wichtig, dass
es auch einen merklich höheren Preis rechtfertigt…
CARSTEN WESER: Selbstverständlich gibt es viele
Kunden, die bereit sind, mehr für nachhaltige
Produkte zu bezahlen und
diese auch entsprechend vertreiben. Das gilt sowohl für
unsere Marke ‚My green toner‘ als auch für ökologische
Eigenmarken.
Viele Kunden – besonders im Ausschreibungsgeschäft
– sind aber nach wie vor hauptsächlich auf den Preis
fixiert. Oft reichen dort simple Selbsterklärungen aus,
die freilich das Papier nicht wert sind, auf dem sie gedruckt
sind…
DI Wie stark und mit wie viel Erfolg setzen die WTAFachhandelskunden
auf die ‚grüne Karte‘?
CARSTEN WESER: Wir haben viele Kunden, die mit
der Marke My green toner gute Erfahrungen gemacht
haben und damit solide Umsätze generieren. Aber es
ist nach wie vor keine Flutwelle, die über uns hinwegschwappt…
Unserer Meinung nach gibt es viel zu wenige Fachhändler,
die wirklich die ökologische Karte spielen. Insbesondere
im Ausschreibungsgeschäft kommt der Preis
in der Regel weit vor Qualität und Nachhaltigkeit. Erst
kürzlich hat ein Händler bei einer Ausschreibung zwei
Produkte bei uns bezogen, um die geforderten Zertifikate
nachweisen zu können. Für die drei Top-Positionen
in der Ausschreibung hat er dann China-Kartuschen
angeboten. Das ist die leider die traurige Realität im
Alltag.
DI Wie kann man sich als Unternehmen, das immer
schon nachhaltig gewirtschaftet hat, gegen das unselige
Greenwashing, das immer stärker um sich greift,
wehren? Das Bäumchenpflanzen als moderner, ökologischer
Ablasshandel ufert immer mehr aus, und es
wird für die Kunden dadurch immer schwieriger, zwischen
‚echt‘ und ‚fake‘ zu unterscheiden.
CARSTEN WESER: Das Greenwashing wird in der Tat
immer schlimmer. Dabei hat die Reman-Industrie immer
schon das ökologisch bestmögliche Produkt angeboten
– nämlich wiederaufbereitete Druckerpatronen.
Die EU hat dies in ihrer Abfallhierarchie klar festgeschrieben:
Re-Use kommt vor Recycle. Anders ausgedrückt:
Die Wiederverwendung von Produkten ist der
reinen Rohstoff-Verwertung immer vorzuziehen! Nur
halten sich an diese klare Vorgabe nicht alle: Einige be-
Blick in den
Betrieb von Demski
Recycling: Etwa 70
Prozent der gesammelten
Leerkartuschen
eignen sich für
die Wiederaufbereitung.
Carsten Weser:
„Die EU hat dies
in ihrer Abfallhierarchie
klar
festgeschrieben:
Re-Use kommt vor
Recycle. Nur halten
sich an diese
Vorgabe nicht alle:
Viele Hersteller
shreddern ihre
gesammelten
Leerkartuschen
und setzen auf ein
reines Rohstoff-
Recycling…“
Seit August 2019 ist
Demski Recycling zertifizierter
Entsorgungsfachbetrieb
nach EfbV und
zertifizierte Erstbehandlungsanlage
nach dem
ElektroG.