
DI Auch DMS- und ECM-Lösungen?
JAN TOEWS: Die genau nicht. Das hat drei Gründe:
1) Standard DMS-/ECM-Lösungen leisten viele
Funktionen, die man sich bei Microsoft teuer
mit Drittprodukten erkaufen muss.
2) Die gesetzliche geforderte Revisionssicherheit
ist aktuell in der MS365-Lösung nicht abbildbar-
3) Die Umsetzung von komplexen Prozessen
ist im Standard nur schwer umzusetzen-
Wir setzen deshalb auf eine Kombilösung aus Microsoft
365 und der Archivierungslösung von Starke DMS oder
ELO. Diese Kombination ist unschlagbar!
DI Wechseln wir nun die Perspektive: Worin sehen Sie,
Herr Schmid, Ihre Hauptaufgabe bei der ‚Eingemeindung‘
Jan Toews:
„Digitalisierung
ist nicht einfach
nur ein weiteres
Produkt, das man
in sein Portfolio
aufnimmt. Digitalisierung
muss zur
Unternehmensvision
werden! Die
Entwicklung einer
maßgeschneiderten
Digitalstrategie
hat mit dem Verkauf
eines Produkts
nichts zu tun!“
16 | Digital Imaging 6-2021
von jaka digital in die Morgenstern-Gruppe?
ANDREAS SCHMID: Wir gehen bei jaka digital genauso
vor wie bei den bisherigen Akquisitionen, das
hat sich bewährt. Der regionale Charakter und die Eigenheiten
sollen möglichst beibehalten werden. Oder,
anders ausgedrückt: jaka soll weiterhin Badisch mit
seinen Kunden reden, genauso wie wir in Reutlingen
mit unseren Kunden im Schwabenländle Schwäbisch
‚schwätzen‘. Schließlich werden Geschäfte weiterhin
zwischen Menschen gemacht.
Auf der anderen Seite wollen wir im Bereich Backoffice,
Service, IT und interne Prozesse natürlich die Synergien
nutzen, die sich aus der Übernahme ergeben.
Kurz und prägnant könnte ich Ihre Frage auch so beantworten:
Wir werden so viel angleichen wie nötig aber so
wenig wie möglich.
DI Die Akquisition fiel in eine Zeit, die vor allem von einem
Thema beherrscht wurde: der Corona-Pandemie.
Wie sehr hat Ihr Kerngeschäft unter den Lockdowns
gelitten, Herr Toews, und lässt sich dem Ganzen rückblickend
auch etwas Positives abgewinnen?
JAN TOEWS: Wir haben in den letzten Monaten Corona
bedingt deutliche Rückgänge beim Printvolumen
verbucht, das steht außer Frage. Doch konnten wir das
rückläufige MPS-Geschäft durch das stark wachsende
Digitalisierungs-Business mehr als kompensieren. Von
den Klicks alleine könnten heute wir nicht mehr leben!
Andreas Schmid: Die Corona-Krise war mit Sicherheit
ein starker Katalysator für die Digitalisierung. Das wird
wiederum dazu führen, dass das Printvolumen weiter
schrumpfen wird.
DI Das klingt nach sich selbst verstärkender Negativspirale
und nach Kannibalisierung des Printing-Geschäfts
durch das wachsende Digitalisierungs-Business?
ANDREAS SCHMID: In der Tat wird der Trend zum
papierlosen Büro durch jedes erfolgreiche Digitalisierungsprojekt
verschärft. Insofern liegen Sie mit Ihrer
Feststellung, dass das Ganze auf eine Kannibalisierung
hinausläuft, durchaus richtig. Aber im Zweifelsfall kannibalisieren
wir uns lieber selbst, als darauf zu warten,
dass es jemand anders macht …
DI Nun ist die Morgenstern-Gruppe mit ihren knapp
300 Mitarbeitern alles andere als repräsentativ für
die eher kleinteilig-mittelständisch geprägte deutsche
Sehr gute Erfahrungen
hat man bei
jaka digital mit der
Dokumentenmanagement
Lösung von
Starke DMS gemacht.
Ab sofort ist
jaka digital Teil der
Morgenstern-Gruppe
mit Stammsitz in
Reutlingen – dem
größten unabhängigen
Dokumentensystemhaus
in
Süddeutschland.