
Digital Imaging 2-2021 | 55
wiederum scheint mit ein Grund dafür zu sein, dass sich
46 Prozent der Befragten im Home-Office schlecht motivieren
können. Fast zwei Drittel (61 Prozent) beklagen
zudem, dass es im Home-Office schwieriger ist, über
die Abläufe im Unternehmen informiert zu bleiben.
FEHLENDE INTERAKTION
ALS KARRIEREBLOCKER?
Die Studienergebnisse legen nahe, dass moderne Technologien
einen wichtigen Teil dazu beitragen, Angestellte
im Home-Office zu entlasten. Offensichtlich auf
der Strecke bleiben jedoch Möglichkeiten zur beruflichen
Weiterentwicklung.
„Wir sehen den zunehmenden Trend, dass Arbeitnehmer
in der gegenwärtigen Situation sich selbst überlassen
werden. Besonders für jüngere Mitarbeiter stellt
das ein Problem dar, da wichtige berufliche Fähigkeiten
ohne die entsprechende Interaktion im Team nur unzureichend
entwickelt werden können“, so Viola Kraus,
Organisationspsychologin bei der Deutschen Gesellschaft
für Karriereberatung (DGfK).
KLARER WUNSCH: MEHR
SCHULUNGSANGEBOTE
Der Studie zufolge erwartet die Mehrheit der Büroangestellten
von ihren Arbeitgebern, dass diese sie insbesondere
während des Lockdowns mit Lern- und
Weiterbildungsangeboten unterstützen: 58 Prozent der
Befragten gaben an, dass Möglichkeiten zur Weiterbildung
und Schulung während des Lockdowns für sie
wichtiger geworden sind. 39 Prozent wünschen sich von
ihrem Arbeitgeber explizit Online-Schulungen oder virtuelle
Workshops, um sich auch aus der Ferne neues
Wissen und Fähigkeiten aneignen zu können.
KURZINTERVIEW
MIT MARC EPMEYER, SHARP BUSINESS SYSTEMS
„WIR HABEN SCHON FRÜH
UNSERE HAUSAUFGABEN
GEMACHT“
DI Wie sehr ist Ihr Printvolumen im Direkt- bzw. Indirektvertrieb
durch die Corona-Krise und den anhaltenden
Trend zum Home-Office – wo ja vor allem Inkjet-Geräte
stehen – zurückgegangen? Rechnen Sie damit, dass
das Druckvolumen nach der Pandemie wieder auf das
alte Niveau vor Corona zurückkehren wird?
MARC EPMEYER: Die Corona-Pandemie hat auf jeden
Fall die Reduktion von Printvolumen beschleunigt,
aber das ist ein Trend der sich ohnehin schon länger
abzeichnet. Durch unsere „My Integrated Office“-Strategie
haben wir dem Handel Wege aufgezeigt, die Kunden
durch Up- bzw. Cross-Selling ganzheitlich zu bedienen
und neue Vertriebswege zu beschreiten. Damit
sind unsere Partner bestens für die Zukunft gerüstet und
unabhängiger vom Print-Business.
DI Wie stark wird das Sharp „My Integrated Office“-
Konzept von Ihren Vertriebspartnern aus dem Channel
genutzt, um sich breiter aufzustellen und der anhaltenden
Margenerosion bei der druckenden Hardware zu
entkommen?
MARC EPMEYER: Der Fachhandel nimmt unser Konzept
zur Differenzierung gerne an und setzt es erfolgreich
um. Außerdem hat es uns geholfen, unser Partnernetz
noch weiter auszubauen. Unser New Business
Developer, Herbert Pradel, konnte durch das „My Integrated
Office“-Konzept eine zweistellige Anzahl neuer
Fachhandelspartner in die Sharp Familie integrieren.
Das wäre uns ohne ein Differenzierungsmerkmal – nur
über die Hardware – nie gelungen.
DI Mit dem Kauf der Toshiba-Notebook-Sparte hat
Sharp sein Portfolio nochmal erweitert und bietet jetzt
auch hochwertige B2B-Notebooks aus einer Hand.
Wann starten Sie mit der Vermarktung der Dynabook-
Notebook-Serie über den Fachhandel, und welche Ziele
haben Sie sich dafür gesetzt?
MARC EPMEYER: Wir haben mit der Vermarktung der
Dynabook-Serie schon positive Erfahrungen im Direktvertrieb
gesammelt. Nun arbeiten wir mit Hochdruck
an der Umsetzung einer Vermarktungsstrategie für den
Fachhandel. Dem eröffnen sich mit der Dynabook-
Notebook-Serie ganz neue Vertriebschancen innerhalb
des „My Integrated Office“ Konzepts. Ich denke, es ist
an dieser Stelle nicht zu viel verraten, wenn ich sage,
dass zu Beginn des zweiten Quartals etwas Spannendes
auf die Händler zukommen wird…
DI Vorkonfigurierte oder individuell programmierte
Workflows z.B. für Eingangsrechnungen direkt am MFPDisplay
zu starten, ist oft der erste Schritt in Richtung
digitaler Dokumentenprozesse. Was bietet Sharp diesbezüglich
an? Welche Möglichkeiten bietet die Sharpeigene
Lösung „Optimised Scan“?
MARC EPMEYER: Wir haben schon sehr früh unsere
Hausaufgaben in dem Bereich „digital workflow“
gemacht. Wir sind der Meinung, dass „nur“ scannen
heutzutage nicht ausreicht. Digitalisierung bedeutet
mehr als nur ein Papierdokument zu scannen und
dann irgendwo in digitaler Form abzulegen. Daraus
Marc Epmeyer:
„Durch unsere My
Integrated Office-
Strategie haben wir
dem Handel Wege
aufgezeigt, die Kunden
durch Up- bzw.
Cross-Selling ganzheitlich
zu bedienen
und neue Vertriebswege
zu beschreiten.“
* Basis der Studie von Sharp Business System war die Befragung von mehr als
1.000 Büroangestellten in deutschen KMUs (kleinen und mittelständischen Unternehmen).