
BIT 2–2018 | 57
kommunikation etabliert. Zu beachten
ist außerdem: Es gibt nach wie regionale
Unterschiede, was die Wichtigkeit
der einzelnen Medien angeht. Während
beispielsweise Twitter in den USA
eine wichtige Rolle spielt (sicher nicht
zuletzt durch die Vorliebe des jetzigen
US-Präsidenten), sind es in Europa
vor allem LinkedIn oder auch Unternehmens
Blogs. Für die Durchführung
von Marketingkampagnen bedeutet
das: Es sind unterschiedliche Schwerpunkte
zu setzen.
Wenn man die Social-Media-Aktivitäten
dann noch mit einer Software verknüpft,
mit der automatisch die aus
einer Kampagne neugewonnenen Kontakte
(Leads) in ein IT-System für das
Kundenbeziehungsmanagement
(CRM) überführt werden, lassen sich
ohne großen Aufwand die aus einer
Kampagne gewonnenen Erkenntnisse
für Vertriebszwecke nutzen. Entscheidend
ist letzten Endes die richtige
Synchronisation von Inhalt und Zielgruppe.
(www.compart.com)
Richtige Synchronisation
ist entscheidend
So weit, so gut. Bleibt die Frage, welche
Kanäle sich für welchen Zweck am
besten eignen. Allgemein gesprochen:
Anders als im B2C-Bereich dürften
Medien wie Facebook oder WhatsApp
bei professionellen Kampagnen im
B2B (noch) eine untergeordnete Rolle
spielen. Dagegen haben sich LinkedIn,
Xing oder Twitter inzwischen als ernstzunehmende
Medien in der Kunden-
Zufriedene Kunden
dazu zu animieren,
ihre Erfahrungen
mit ihrem Netzwerk
zu teilen,
wirkt sich positiv
auf die Glaub -
würdigkeit der
beworbenen
Services oder
Unternehmen aus.
Abb.: Pixabay.
Tellja: Social Media und Empfehlungsmarketing
Weg von der Masse
Konsumenten – vor allem Millennials
– zeigen eine immer deutlichere Präferenz
für privates Messaging im Gegensatz
zu Massen-Rundfunk-Tools wie
Facebook und Twitter. Für die Nutzer
ist die besondere Flexibilität der
Messaging-Apps interessant. Innerhalb
einer einzigen App kann ein Benutzer
zwischen Gruppenchats, Spielbots und
Nachrichten von Marken hin und her
wechseln. Bereits 2015 wurden 84 Prozent
aller Online-Inhalte und Links über
Messenger geteilt. Der Trend geht weiterhin
hin zum exklusiven Teilen von
persönlich relevanten Themen und
Inhalten mit ausgewählten Personengruppen
– also One-to-one bzw. Oneto
few. Links und Produktempfehlungen
als Nachrichten werden meist nur
geteilt, wenn von Freunden nach der
Meinung gefragt wird oder deren Kaufabsicht
bekannt ist und der geteilte Link
als hilfreich erachtet wird. Für Marketing
und Sales-Verantwortliche ist es
daher naheliegend, Messaging-, aber
auch Social-Apps als Kanal für Empfehlungen
auszubauen und mit ihren
Empfehlungsplattformen zu verbinden.
Der Balance-Akt
Mundpropaganda durch Social Shares
und digitale Plattformen hat einen Aufwind
bekommen. Allerdings sind die
Verbraucher auch kritischer und sensibler
geworden, was die Quellen der
Empfehlungen anbelangt. Zwar kaufen
Menschen am liebsten Produkte, die
von anderen als positiv bewertet werden.
Allerdings differenzieren sie stark,
ob die Empfehlung von Freunden und
Bekannten aus dem eigenen Netzwerk
kommt. Sobald für sie eine One-to-
Many-Richtung erkennbar ist, wächst
die Skepsis über Authentizität und Relevanz
der Empfehlung. Für den Erfolg
einer Empfehlungskampagne ist es entscheidend,
dass die Empfehler in Oneto
One oder One-to-few kanalisieren.
Social Commerce erfordert jedoch
viel Aufwand. Die bloße Einbindung
eines Like- oder Share-Buttons reicht
für zufriedenstellende Resultate nicht
aus. Wer auf Social-Media-Elemente
setzen will, sollte auch entsprechende
Ressourcen haben, um sich auch auf
den Dialog mit den Kunden einzulassen.
Die Wege der Kunden müssen
ausgewertet, Gruppen moderiert und
auf Kommentare reagiert werden.
Den Shares auf der Spur
2016 wurden allein in Europa über
80 Prozent aller mobilen Shares über
Messenger geteilt. Interessanterweise
werden bereits bis zu 52 Prozent von
mobilen Empfehlungen über Whatsapp
ausgesprochen. Mit dem Einsatz von
intelligenten Tracking-Tools können
Shares (im Sinne von Empfehlungen)
und Clickbacks auf die Links verfolgt
werden. Das Tracking gibt Einblicke,
über welche Links User auf die eigene
Seite gekommen sind. Diese können
dann noch in Besucher und Käufer
aufgeteilt werden. Mit diesen Daten
können Unternehmen feststellen, welche
Seiten besonders vorteilhaft sind.
Zusätzliche Auswertungsmöglichkeiten
wie Filter nach regionaler Herkunft der
Empfehlungen, Touchpoints auf der
Webseite des Advertisers und damit Erfolgsmessung
in der Empfehler-Journey
sind sofort ersichtlich und helfen den
Verantwortlichen die Kampagnen zu
optimieren. Basierend auf diesen
Daten lassen sich maßgeschneiderte
Zielgruppensegmente definieren, die
sich wiederum in neue Digital-Marketingkampagnen
umsetzen lassen. Empfehlungskampagnen
sind dann optimal
platziert, wenn sie möglichst leicht
aufzufinden und zu bedienen sind.
(www.tellja.de)